In den vorangegangenen
Zeilen habe ich das Baukastensystem von Moto Guzzi mehrfach erwähnt
und möchste nun darüber ein paar Worte verlieren.
Das Baukastensystem von Moto Guzzi, welches im
Laufe von fast vier Jahrzehnten von nur geringen, aber keinen grundlegenden
Änderungen gekennzeichnet ist, bietet einen entscheiden Vorteil
gegenüber beinahe jedem anderem Motorrad. Man nehme ein Teil
von einer beliebigen Moto Guzzi von 1967. Dieses Teil kann meist
ohne - oder ohne größeren - Aufwand an einer Moto Guzzi
von beispielsweise 1995 verbaut werden. Einige eingefleischte Moto
Guzzi Fans sprechen von dem „überlegenem Konzept“.
Zugegebenermaßen, den entscheidenden Nachteil mag der Kritiker
vielleicht darin sehen, dass sich die Technik der Guzzis nicht wirklich
weiterentwickelt hat.
Allerdings sollte der Kritiker nicht außer Acht lassen, dass
Moto Guzzi über 50 Jahre lang Innovationen hervorgebracht und
gelebt hat und eine der wenigen 27 europäischen Motorradmarken
ist, die heute noch existieren. Durch die Übernahme von Aprilla
weht im Guzzi-Werk seit kurzem ein neuer Wind und man darf durchaus
gespannt sein, was in den nächsten Jahren aus Mandello zu hören
sein wird. Die ersten neuen Modelle sind bereits im Vormarsch und
an einem neuen Motor mit längs eingebauter Kurbelwelle und
querstehenden Zylindern wird bereits entwickelt.
Ich für meinen Teil sage zu dieser Thematik bloß: jede
Sache besitzt Vor- und Nachteile, die sorgfältig gegeneinander
abgewogen werden müssen. Für mein erstes Schrauberprojekt
war Guzzis Baukastensystem jedenfalls perfekt.
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