Einige Zeit später
habe ich meinen ersten Segeltörn auf einem Großsegler
gemacht, der Amphitrite von Clipper. Während dieses Törns
habe ich viele neue interessante Menschen kennen gelernt. Unter
ihnen war der motorradfahrenden Schiffskoch Jürgen, der voller
kreativer und verrückter Einfälle steckt und diese nicht
nur bei seinem vorzüglichen Essen zu Lande und zu Wasser umsetzt.
Ferner ist er ein erfahrener Motorradschrauber und hat schon viele
Umbauten und viele Ideen mit und an Motorrädern verwirklicht.
Jürgen hatte gerade ein neues Motorradprojekt am Start: die
ultimative Antwort auf die japanischen Tiefreiter. Ein Chopper-Umbau
auf Basis einer Moto Guzzi V7. Zwar stand bisher nur ein Rahmen
in seinen heiligen Hallen und einige Teile hatte er auch schon,
aber das Baby hatte schon einen Namen: Pecato Nero (italienisch:
schwarze Sünde). Auf dem Törn habe ich Jürgen viel
zugehört und ihn ausgequetscht, da ich von Jürgens Umbau-Ideen
und den Möglichkeiten fasziniert war, die das Baukastensystem
der Marke Moto Guzzi bot.
Im kommenden Jahr habe ich Jürgen unzählige Male besucht.
Als ich Jürgens Rahmen mitten im Winter das erste Mal in der
Werkstatt gesehen habe, wir zwei alte Reifen an den Rahmen gelehnt
hatten und ich seinen Ausführungen so lauschte….wow…was
für ein Motorrad. Bei den vielen rotweinhaltigen Gesprächen
vor Jürgens Kamin formierte sich bei mir mehr und mehr die
Idee vom Motorradbauen erneut. Punktum: eine Moto Guzzi musste es
sein. Die Marke an sich und die Motorräder von Moto Guzzi erfüllten
viele der Kriterien, die ich mir wünschte:
Exklusivität, eine echte Markenhistorie, ein Baukastensystem,
günstige Ersatzteile, eine hohe Verfügbarkeit von gebrauchten
Teilen.
Jürgen hat mich und mein Projekt lange Zeit begleitet und mich
mit seinem Ideenreichtum, seinem Wissen bezüglich Technik und
Bezugsquellen tatkräftig unterstützt und damit mein Projekt
– insbesondere in der Anfangsphase – angeschoben. Dafür
bedanke ich mich an dieser Stelle bei Dir ganz, ganz herzlich, alter
Freund. Ex Mandello Lux! |